Deutschlands neues Organspenderegister: Spenderwünsche rationalisieren

Die Berliner und Brandenburger freuen sich sehnsüchtig auf eine Organspende als Geschenk ihres Lebens, doch über 800 Menschen bleiben auf der Warteliste für eine Organ- und Gewebespende. Um diesem wachsenden Bedarf gerecht zu werden und mehr Transparenz über den individuellen Organspendewunsch zu schaffen, wurde in Berlin/Brandenburg kürzlich ein neues Organspenderregister eingeführt.

Organspende-Register

Dieses Register, das im März in Betrieb genommen wird, bietet Einzelpersonen eine sichere und anonyme Möglichkeit, ihren Wunsch nach einer Organspende zu registrieren – und schützt diesen Wunsch gleichzeitig rechtlich. Derzeit warten über 500 Menschen in Berlin und 351 in Brandenburg auf eine Organtransplantation.

So registrieren Sie sich als Organspender in Deutschland

Deutsche Staatsbürger ab 16 Jahren mit Zugang zu einem Personalausweis mit Online-Funktionalität und PIN können sich über einen einfachen Registrierungsprozess zum Spenden anmelden. Gleichzeitig können Personen ab 14 Jahren Widerspruch einlegen. Entscheidungen können während dieses Prozesses auch jederzeit geändert oder rückgängig gemacht werden.
Unter der Federführung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte sorgt www.organspende-register.de für Datensicherheit, indem alle Informationen auf deutschen Servern gehostet werden.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erkennt den akuten Organmangel und fordert weitere gesetzgeberische Maßnahmen zur Erhöhung der Spenderzahlen. Durch die Digitalisierung der Wünsche potenzieller Spender und die Straffung der Organspendediskussionen hoffen politische Entscheidungsträger und Gesundheitsexperten, die Organspendediskussionen zu rationalisieren und letztendlich die Spenderzahlen zu steigern.

Vorteile des neuen Organspendesystems in Deutschland

Deutschland nutzt derzeit eine „Lösung der erweiterten Einwilligung“, die eine ausdrückliche Erlaubnis zur Organentnahme entweder von einer Person selbst, ihren nahen Verwandten oder benannten Vertretern im Falle eines Hirntodes erfordert.
Minister Lauterbach lobt das Online-Register als einen wichtigen Meilenstein der Digitalisierung, der sowohl Familien als auch medizinischem Personal in Notfällen Komfort bietet. Er unterstreicht die Bedeutung, indem er ein Opt-out-System vorschlägt, bei dem Einzelpersonen als mutmaßliche Spender gelten, bis sie sich aktiv abmelden.

Vereinfachung der Organspendewünsche in Deutschland

Die Einführung des Online-Registers gilt als Grundstein für die Schaffung eines solchen Systems in Deutschland, obwohl trotz breiter Unterstützung in der Bevölkerung nur ein Bruchteil der Befragten offiziell ihre Absicht zur Organspende angemeldet hat. Sandra Loder von der Deutschen Stiftung Organspende betont diese Notwendigkeit und fordert Einzelpersonen dringend auf, ihre Absichten durch die Einrichtung dieses Online-Registers zu registrieren.

Auswirkungen der Digitalisierung auf die Organspende in Deutschland

Die Einführung des Registers erfolgt schrittweise, und Krankenhäuser sollten im Juli 2024 mit Beginn der zweiten Phase Zugriff auf die gespeicherten Erklärungen erhalten. Schriftliche Dokumentationen wie Organspendeausweise oder Patientenverfügungen behalten neben den Online-Registern weiterhin ihre Gültigkeit und sorgen in der Übergangsphase bis Januar 2025 für Klarheit und Berücksichtigung individueller Präferenzen.
Insgesamt stellt das neue Organspenderegister einen wichtigen Schritt zur Linderung der Organknappheit dar. Es bietet Einzelpersonen eine einfache Möglichkeit, ihren Altruismus zu zeigen und durch Spenden möglicherweise Leben zu retten.

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